Der Lavendel

Lavendel, erstaunlich vielseitig

Der Lavendel ist eine sehr alte Kulturpflanze. Bereits die Ägypter kannten seine erfrischende und heilende Wirkung.

Die Römer nutzten Lavendel als Badezusatz. Sie brachten ihn nach Deutschland und bis nach Großbritannien. Vermutlich leitet sich der Name Lavendel von lavare, waschen, ab.

Über Jahrhunderte wurde Lavendel in Kloster- und Kräutergärten angebaut. Hildegard von Bingen sah im Lavendel ein Antiaphrodisiakum und bezeichnete ihn deshalb als Muttergotteskraut.

Aber Lavendel dient nicht nur der Kosmetik.

Wenn ich an meine Oma denke, begleiten diese Gedanken der Duft von Lavendel. So lange ich mich zurückerinnern kann, hatte sie Duftsäckchen in ihren Schränken. Diese waren, mit Lavendel-Blüten gefüllt zwischen der Wäsche und Kleidung, um Motten fern zu halten.

Die bekanntesten Lavendelarten sind Lavendula angustifolia, Lavendula vera, Lavendula officinalis und Spike . In den Mittelmeerländern ist Lavendel weit verbreitet und wächst wild. In der Provence (Frankreich) wird er auf Feldern angebaut.

Alle Lavendel-Arten entwickeln sich am besten in voller Sonne. Er ist eine genügsame Pflanze und kann auch im Zimmer, an einem hellen Fensterplatz zur Blüte gebracht werden. Lavendel benötigt im Winter eher geschützte Orte.

Das ätherische Öl des Lavendel befindet sich in winzigen Mengen am Blütenboden, dort wo das kräftige Blau oder Lila in eine weiße Farbe übergeht. Lavendel-Öl hat eine antiseptische und beruhigende Wirkung.

Lavendel-Öl für die Kosmetik

Wollen Sie ein gutes Lavendel-Öl erhalten? Dann verwenden Sie drei Hände voll frische Lavendel-Blüten , kurz vor dem Aufblühen.

Füllen Sie diese in eine Flasche mit gutem Olivenöl. Getrocknete Blüten können auch verwendet werden. Davon benötigen Sie die doppelte Menge.

Stellen Sie die Flasche für zwei bis drei Wochen an das Fenster in die Sonne. Dann das Öl abseihen und noch einmal mit der selben Menge Lavendel-Blüten ansetzen. Nach dem das Öl wieder für zwei bis drei Wochen in der Sonne stand, kann es nach dem Filtern zur Kosmetik genutzt werden.

Lavendel-Bäder für die Kosmetik

Zu einem Bad für eine straffe Haut geben Sie in ein Leinen- oder Gaze-Säckchen folgende Kräuter: 100 g Walnußblätter, 100 g Tannensprossen, 50 g blühender Thymian und 50 g Lavendel-Blüten.

Das Säckchen legen Sie in die Wanne. Darüber lassen Sie ganz heißes Wasser einlaufen. Warten Sie, bis das Wasser auf eine angenehme Temperatur abkühlt. Dann können Sie das Bad nehmen. Reiben Sie Ihren Körper kräftig mit dem Kräuter-Säckchen ab.

Ein Bad das schlecht durchblutete Haut verbessert ergibt folgendes Rezept: setzen sie 100 g Lavendel-Blüten und 100 g Brombeer-Blätter in einem großen Kochtopf mit Wasser auf. Der Sud soll auf kleiner Flamme 30 Minuten ziehen. Danach abseihen und eine Tasse Bienenhonig hinzufügen. Zum Bad die warme Flüssigkeit in das Badewasser gießen. Eine ideale Wirkung erreichen Sie bei einem Bad von 15 Minuten.

Solche Bäder wirken nicht nur von Außen. Gönnen Sie sich so ein Bad am Abend. Lavendel beruhigt die Nerven und wirkt stärkend. Er hat eine entkrampfende und schlaffördernde Wirkung. Wichtig ist jedoch, die Wirkung so eines Bades mit Kräutern auszukosten. Nehmen Sie Sich für das Bad Zeit. Nicht die Dauer des Bades ist dabei wichtig. Sie sollten unbedingt nach dem Bad eine Pause zum Entspannen machen und mindestens eine halbe Stunde ruhen.